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Sicherer Umgang mit hochansteckenden Patienten

23 Dez
Sicherer Umgang mit hochansteckenden Patienten

Aller-Weser-Klinik, DRK und Landkreis übten infektiologischen Notfall

Verden. Was ist zu tun, wenn bei einem Patienten der Verdacht auf eine hochansteckende, lebensbedrohende Erkrankung besteht? Welche Maßnahmen sind zum Schutz von medizinischem Personal und Bevölkerung einzuleiten? Vor dem Hintergrund einer möglichen Ebola-Infektion im Landkreis Verden führten am Samstag die Aller-Weser-Klinik (AWK), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Fachdienst Gesundheit und Umweltmedizin des Landkreises eine so genannte infektiologische Notfallübung durch. Ärzte, Pflegepersonal und Rettungskräfte übten auf dem Gelände des Verdener Krankenhauses den Umgang mit möglicherweise infizierten Personen.

Den Anstoß zur Übung hatte der stellv. Kreisgeschäftsführer und Techn. Leiter Rettungsdienst Ralf Schwarze und das Team der leitenden Notärzte des Krankenhauses, Dr. Matthias Meyer-Barner und Andreas Vagt, gegeben. Gemeinsam mit Landkreis entwickelten und bereiteten sie eine solche Übung vor. „Nur wenn alle Beteiligten als Team zusammenarbeiten, ist eine sichere Versorgung dieser besonderen Patienten und der Schutz von Mitarbeitern möglich“, so Ralf Schwarze.

„Uns ist es wichtig, die Situation möglichst real darzustellen“, erklärt Andreas Vagt. Aus diesem Grund sei nur ein kleiner Kreis in die Vorbereitungen einbezogen gewesen. „Wir wollen mit dieser Übung die Chance nutzen, unsere Abläufe zu analysieren und mögliche Verbesserungen zu erkennen“, ergänzt AWK-Geschäftsführerin Marianne Baehr.

Im Rahmen der Übung wurden zwei Szenarien simuliert. Im ersten Fall hatte ein Patient selbsttätig die Notaufnahme des Krankenhauses aufgesucht und über Symptome geklagt. Bereits in der Notaufnahme galt es, auf Grund bestehender Verdachtsmomente erste Maßnahmen einzuleiten. „Je früher wir eine mögliche Gefahr erkennen desto schneller können wir den potenziell infektiösen Patienten in einem speziell ausgestatteten Zimmer isolieren“, betont Vagt. Parallel würde die AWK in einem solchen Fall das Gesundheitsamt einschalten und Kontakt mit dem Kompetenzzentrum Hamburg aufnehmen, so Vagt.

Im zweiten Szenario wurde ein Patient, bei dem der Infektionsverdacht bereits bekannt war, nach Meldung durch die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle vom Rettungsdienst abgeholt und ins Krankenhaus gebracht. Zu dem Zweck baute das DRK auf dem Krankenhausgelände eine Isolationseinheit auf, in der der Patient medizinisch versorgt werden konnte. Neben dem Aufbau des Isolationszeltes stand insbesondere der Einsatz sowie das An- und Ablegen der persönlichen Schutzausrüstung von Rettungskräften und Krankenhauspersonal im Fokus des Szenarios.

Dr. Peter Ahrens sieht die AWK und ihre Partner für den Ernstfall gut aufgestellt. „Unsere Ablaufpläne haben sich in der Übung als praktikabel erwiesen“, resümiert Ahrens den Übungsverlauf, „dennoch müssen wir uns angesichts des hohen Übertragungsrisikos derartiger Erreger immer wieder bewusst machen, wie wichtig die Einhaltung besonderer Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen ist.“