Aller-Weser-Klinik muss erste Operationen absagen
Achim/Verden, 02.12.2021 – Die Lage auf den Intensivstationen der Aller-Weser-Klinik gGmbH verschärft sich zunehmend. Rund 80% der Covid-Patienten mit schwerem Verlauf sind Ungeimpfte, bei den restlichen 20% handelt es sich um Impfdurchbrüche bei Personen mit schweren Vorerkrankungen – dies beobachten die Mediziner der Krankenhäuser Achim und Verden.
Soweit medizinisch vertretbar, werden ab sofort alle größeren elektiven Operationen, die möglicherweise auf der Intensivstation versorgt werden müssten, im Krankenhaus Verden der Aller-Weser-Klinik (AWK) auf unbestimmte Zeit verschoben. „Hiermit folgen wir der Niedersächsischen Verordnung über Beschränkungen im Krankenhausbetrieb zur Bekämpfung der Corona-Virus-Krankheit COVID-19“, so der Ärztliche Direktor der AWK Verden, Dr. Peter Ahrens.
Diese Maßnahme ist unvermeidbar, um freie Betten für die Notfallversorgung, die Versorgung von Krebspatienten und Verschlechterung von Covid-Verläufen, die dann intensivmedizinisch versorgt werden müssen, gewährleisten zu können.
Derzeit befinden sich vier Covid-Patienten auf der Intensivstation in der AWK Verden, ein weiterer Patient kommt voraussichtlich heute hinzu. „Der personelle Aufwand ist deutlich gestiegen, so benötigt jeder Patient, der beatmet werden muss, eine maximale Betreuung“, führt Dr. Ahrens weiter aus. Allein für das Umlagern eines solchen Intensivpatienten werden sechs Kollegen im Vollschutz benötigt.
Sind alle neun verfügbaren Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, ist die Grenze erreicht. „Selbst wenn wir das Equipment wie zusätzliche Betten und Technik hätten, so fehlt es an pflegerischem und ärztlichem Personal“, so Dr. Ahrens weiter. Und aktuell sind alle Intensivbetten belegt.
In der Achimer Klinik sieht die Lage momentan etwas besser aus. „Wir haben zwar derzeit keine schwerstkranken Corona-Patienten, die auf der Intensivstation beatmet werden müssen – das könnte sich aber jederzeit ändern“, berichtet der Ärztliche Direktor der AWK Achim, Dr. Stephan Sehrt. „Allerdings ist unsere Intensivstation mit sechs Betten voll ausgelastet mit internistischen Patienten“, so führt der Anästhesist weiter aus. Dies ist auch dadurch bedingt, dass die umliegenden Krankenhäuser in Bremen ebenso voll ausgelastet sind.
Noch gibt es im Krankenhaus Achim keine OP-Absagen. Allerdings werden auch in Achim aufschiebbare Operationen, die eine Nachbehandlung auf der Intensivstation erfordern, nach Möglichkeit in die Anfangsmonate des nächsten Jahres verschoben.
Covid-Patienten gibt es in der Achimer Klinik dennoch, diese liegen auf der „normalen“ Covid-Station im Isolationsbereich. Dieser Bereich musste aufgrund gestiegener Fallzahlen erweitert werden.
„Eine Zunahme der Covid-Fälle, die hospitalisiert und zudem noch intensivmedizinisch behandelt werden müssen, wird zwangsläufig zu weiteren Notfallplänen führen“, so sind sich die beiden Ärztlichen Direktoren einig.
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Sarah von Larcher
Referentin Öffentlichkeitsarbeit
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