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Aller-Weser-Klinik bietet Möglichkeit eines dualen Studiums

22 Mai
Künftig bildet die Aller-Weser-Klinik Hebammen im eigenen Kreisssaal aus: Pflegedirektorin Christine Schrader und die leitende Hebamme Irene Kill (v.r.) freuen sich auf Bewerbungen.

 

Bewerbungsstart für den Studiengang Hebammenwissenschaften

 

Verden, 22. Mai 2020 – Künftig bildet die Aller-Weser-Klinik gGmbH (AWK) Hebammen im eigenen Kreisssaal aus: Im Rahmen des Studiengangs Hebammenwissenschaft können im Herbst zwei Schüler ihre Ausbildung beginnen. Eine ganz neue Möglichkeit, denn statt in Schulen werden angehende Hebammen jetzt in Form eines dualen Studiums auf den Beruf vorbereitet. Die Hälfte der Ausbildungszeit ist Praxiszeit in einer Klinik, die andere Hälfte findet an einer Hochschule statt. Mit der neuen Form der Ausbildung mit Bachelor-Abschluss steht den Hebammen der Weg offen, auch international zu arbeiten. Die AWK bietet erstmalig zum 1. Oktober 2020 zwei Ausbildungsplätze im Bereich Hebammenwissenschaften an und eröffnet das Bewerbungsverfahren.

 

Eine EU-Verordnung reformiert die Ausbildung für Entbindungs-Fachkräfte. Statt der bisherigen schulischen Ausbildung ist jetzt ein duales Studium vorgeschrieben. Die AWK zählt zu den ersten Kliniken, die diesen Ausbildungsweg in der Region anbieten und finanziert ab kommendem Wintersemester zwei Plätze an der renommierten Jade Hochschule in Oldenburg.

Hebammen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung von Frauen während der Schwangerschaft, bei der Geburt, während des Wochenbetts und der Stillzeit sowie von Neugeborenen und Säuglingen. Pflegedirektorin Christine Schrader und die leitende Hebamme der Klinik für Geburtshilfe im Krankenhaus Verden, Irene Kill, setzten sich in den vergangenen Monaten für die neue Ausbildungsmöglichkeit ein und freuen sich, in Verden zwei Studienplätze anbieten zu können.

In der AWK hilft das Team des Kreißsaales jährlich rund 650 Babys auf die Welt. „Unser Team ist kompetent, einfühlsam und kümmert sich individuell um jede Schwangere“, beschreibt Kill ihren Arbeitsplatz. „Jede Geburt ist anders, jeder Tag unvorhersehbar. Wir Hebammen bekommen im Kreißsaal Anerkennung für unsere Arbeit. Die Mütter geben viel zurück, oft noch Jahre später, wenn man sich wiedertrifft oder die Familien ihr nächstes Kind bekommen.“ Familiär ginge es zu, so die leitende Hebamme. Doch die Hebammen leiden unter Nachwuchskräftemangel.

Schrader weiß, dass Hebammen auch in Zukunft in alleiniger Verantwortung normal verlaufende Schwangerschaften und physiologische Geburten versorgen und die Mütter im Wochenbett und während der Stillzeit betreuen müssen. Zunehmend müssen sie aber auch über wissenschaftliche Erkenntnisse verfügen, um komplexe Prozesse zu begleiten und hier die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung einzubringen. So war es für Schrader klar, dass die AWK von Beginn an bei der Jade Hochschule in Oldenburg zwei Studienplätze belegt.

„Die Auszubildenden schließen mit der AWK einen Ausbildungsvertrag und sind gleichzeitig als Student an der Hochschule im praxisintegrierten Studiengang „Hebammenwissenschaft“ immatrikuliert. In mehrwöchigen Blöcken werden Sie abwechselnd an der Hochschule und den Praxiseinrichtungen unterrichtet, “ erklärt Schrader den Ablauf. Insgesamt sind sieben Semester für das Studium vorgesehen. Die vollständigen Studiengebühren übernimmt die AWK, die angehenden Hebammen und Geburtshelfer erhalten zudem ein Ausbildungsgehalt, Jahressonderzahlungen und 30 Tage Urlaub.

Schrader und Kill freuen sich über den neuen Ausbildungsweg. „In anderen Ländern Europas ist man mit einem Studium für Hebammen längst weiter“, weiß Kill. Ab diesem Jahr sind von der EU zwölf Jahre Schulbildung mit dem Abschluss mindestens eines Fachabiturs vorgeschrieben. Im Studium sind die Vermittlung von genauen wissenschaftlichen Inhalten aus den Bereichen Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Allgemeinmedizin und Pharmakologie geplant. „Dank des hohen Praxisanteils kommen auch die Erfahrungswerte nicht zu kurz. Die meisten Praxiseinheiten werden direkt in der AWK im Krankenhaus Verden angeboten. Für die Bereiche Neonatologie und Einblick in die Arbeit einer freiberuflichen Hebamme oder im Geburtshaus arbeiten wir mit erfahrenden Kooperationspartnern zusammen“, so Schrader. Schrader freut sich, dass den künftigen Auszubildenden von Beginn an sogenannte Praxisanleiter zur Seite gestellt werden können; Mitarbeiter, die über eine Zusatzqualifikation verfügen, um Lernende zu unterstützen. Eine von ihnen ist die leitende Hebamme Kill.

„An der Hochschule lernen angehende Hebammen etwas über die medizinischen, sozialen und psychischen Hintergründe der praktischen Arbeit. Im Krankenhaus zeigen wir den praktischen Berufsalltag, der vielfältiger ist, als es oft scheint“, so Kill. Es gibt viele schöne Momente, aber auch traurige gehören zum Beruf. Hier den richtigen Umgang in den Situationen mit den Betroffenen und für sich selber zu lernen, ist eine Herausforderung. Wer sich für den Beruf der Hebamme entscheidet, sollte laut Kill Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringen.

Sorgen um einen Arbeitsplatz brauchen sich Hebammen nicht zu machen. Nach bestandenem Bachelor-Abschluss sollen die Hebammen einen Anschlussvertrag von der AWK erhalten.

 

Wer sich für das duale Studium interessiert kann sich ab sofort über das Online-Bewerbungsportal auf der Website der AWK unter www.aller-weser-klinik.de bewerben. Hier sind auch nähere Informationen zu finden. Zudem steht die Pflegedirektorin Christine Schrader unter der Telefonnummer 04202 – 998-291 für Rückfragen zur Verfügung. Bewerbungsschluss ist der 30. August 2020. Vor Beginn des Studiums ist ein Praktikum im Krankenhaus, Kreißsaal oder freiberuflichen Hebamme von vierwöchiger Dauer vorzuweisen.

 

 

Kontakt:

Katharina Tretzmüller
Leitung Bereich Öffentlichkeitsarbeit

Aller-Weser-Klinik gGmbH
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