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Wenn das Herz schwach ist

10 Dez
Die beiden Herzinsuffizienz-Schwestern im Gespräch

Die Krankheit beginnt schleichend und erste Anzeichen werden von Betroffenen oft fehlinterpretiert: Die Rede ist von Herzschwäche. Etwa zwei Millionen der Deutschen leiden an einem schwachen Herzen, die sogenannte Herzinsuffizienz.

Verden, 10.12.2020 – Herzinsuffizienz gilt als Volkskrankheit in Deutschland. Da wundert es nicht, dass diese Erkrankung zu den häufigsten Gründen für einen Krankenhausaufenthalt zählt. Auch in der Aller-Weser-Klinik gGmbH in Verden werden Menschen mit einem schwachen Herzen behandelt.

Doch was genau passiert, wenn das Herz nicht mehr richtig arbeitet? „Bei einer Herzinsuffizienz schafft es das Organ nicht mehr, die notwendige Menge Blut durch den Körper zu pumpen und damit die Organe mit Sauerstoff und Energie zu versorgen“ erklärt Ralf Weßel, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Kardiologie, Gastroenterologie und internistische Intensivmedizin der Aller-Weser-Klinik in Verden.

Betroffene deuten erste Anzeichen einer Herzschwäche oft falsch, sind die Vorboten aber auch oft trügerisch. „Diese Patienten sind beispielsweise nicht mehr so leistungsfähig wie vorher, sind schnell atemlos, müde und erschöpft oder haben geschwollene Beine. Das schieben viele vorschnell auf das Alter“, weiß Chefarzt Weßel zu berichten. Hierin sieht der Experte eine große Gefahr: Wenn die Symptome falsch gedeutet werden und die Herzerkrankung nicht erkannt wird, können dauerhafte Schäden entstehen.

Aber ein schwaches Herz ist keineswegs eine gängige Alterserscheinung. Das Team der Kardiologie der AWK in Verden empfiehlt Betroffenen, frühzeitig zu handeln. Denn je früher eine Herzinsuffizienz erkannt und behandelt wird, desto besser ist der Krankheitsverlauf und desto höher ist die Lebensqualität der Erkrankten.

Da die Patientenzahl durch den demographischen Wandel ansteigt, ist es besonders wichtig, Betroffenen mit einem schwachen Herzen eine Anlaufstelle zu bieten. Auch aus diesem Grund arbeiten in der AWK in Verden zwei Herzinsuffizienz-Schwestern, sogenannte Heart Failure Nurses. Annika Sonnemann ist eine von ihnen. Sie hat ihre Ausbildung zur Heart Failure Nurse bereits 2018 gemacht, seit mehr als zwanzig Jahren arbeitet sie schon im Krankenhaus. Ihre Kollegin, Sabine Vietor-Krebs, absolviert gerade die Ausbildung und büffelt nach Feierabend für die Prüfung im nächsten Jahr. Beide haben eins gemeinsam: Sie lieben ihre Tätigkeit als Herzinsuffizienz-Schwestern.

Zu ihren Aufgaben gehört es, die Patienten in der Nachsorge zu begleiten und sie zu schulen. So muss ein Patient, der an einem schwachen Herzen leidet, beispielsweise ein Herz-Tagebuch führen, in dem das Gewicht, der Blutdruck und Puls sowie die Trinkmenge des Tages vermerkt wird. „Anhand der kleinsten Schwankungen kann der Patient sehen, ob sich seine Werte verschlechtert haben. Unser Ziel ist es, eine Rehospitalisierung, also einen erneuten Krankenhausaufenthalt, zu vermeiden“, erklärt Annika Sonnemann ihre Zusatz-Tätigkeit auf der kardiologischen Station. Einmal die Woche arbeiten beide Mitarbeiterinnen vier Stunden lang als Heart Failure Nurses.

Es gilt, diese Patientengruppe kompetent zu begleiten. Zu diesem Zweck rufen Frau Sonnemann und Frau Vietor-Krebs nach Absprache die Patienten an und führen Nachsorge-Gespräche – alles mit einem Ziel: die Lebensqualität der Erkrankten zu verbessern. Aber auch erste Anzeichen einer Verschlechterung der Krankheit gilt es, zu erkennen.

Manchmal seien es auch die Angehörigen, die im Kontakt mit den Krankenschwestern stünden. „Hier haben wir ein Ohr für Ängste und Nöte. Es weiß auch nicht jeder, mit einer solchen Erkrankung umzugehen. Da hilft es oft schon, wenn wir zuhören. Im gemeinsamen Gespräch können wir viele Punkte aufarbeiten. Und das ist es auch, was uns so viel Freude bereitet – der Dialog mit den Menschen“, erläutert Gesundheits- und Krankenpflegerin Vietor-Krebs. Obwohl sie noch mitten in der Ausbildung steckt, betreut sie schon zwei Patienten in der AWK. „Das ist Teil der Ausbildung“, erklärt die AWK-Mitarbeiterin. Eine abschließende Facharbeit zu jedem Patienten sowie eine schriftliche und mündliche Prüfung stehen ihr noch bevor.

Chefarzt Dr. Weßel freut sich über die Tätigkeit der beiden Mitarbeiterinnen: „Die Betreuung durch Heart Failure Nurses ist unwahrscheinlich hilfreich. Sie unterstützen die Patienten in ihrem Alltag. Wenn ein Patient zum Beispiel eine Frage zu seiner Medikation hat, nehmen die Kolleginnen Kontakt zum behandelnden Kardiologen oder Hausarzt auf.“ Die Etablierung der Ausbildung zur Herzinsuffizienzschwester – das ist sein persönlicher Wunsch.

Für alle drei AWK-Mitarbeiter ist klar, dass im Bereich der Aufklärung noch viel getan werden muss. „Jeder weiß die ersten Anzeichen eines Schlaganfalls oder auch eines Herzinfarktes zu deuten. Die Anzeichen einer Herzschwäche hingegen, kennt beinahe niemand. Das Bewusstsein für diese Krankheit ist noch zu gering“, berichtet Annika Sonnemann.

 

Kontakt:
Alexandra Saake
Referentin Öffentlichkeitsarbeit

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